Das hartnäckige Paradoxon übersinnlicher Phänomene aus Sicht der Ingenieurwissenschaften
Robert Jahn
(publiziert in Proceedings of the IEEE, Ausgabe 70, Nr. 2, Februar 1982)
Autor:
Robert Jahn, Professor für Ingenieurwissenschaften, Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften an der Princeton Universität
Zusammenfassung:
Obwohl sogenannte übersinnliche Phänomene während der gesamten Menschheitsgeschichte das Interesse vieler Menschen auf sich gezogen haben, fand individuelle Forschung dazu erst während der letzten 100 Jahre und systematische akademische Forschung sogar nur während der letzten 50 Jahre statt.
Während der letzten Jahre haben respektierte Forschungslaboratorien unterschiedlichster wissenschaftlicher Fachbereiche Beweise hervorgebracht, die nahelegen, dass es dem menschlichen Bewusstsein in bestimmten Fällen möglich ist:
- Zugriff auf Informationen zu erlangen, die über keinen der 5 Sinne wahrnehmbar waren (ESP = außersinnliche Wahrnehmung)
- das Verhalten physischer Systeme oder Prozesse mental zu beeinflussen (PK = Psychokinese)
Selbst die gründlichsten und aufwändigsten dieser Studien weisen ein charakteristische Dilemma auf: Die experimentellen Ergebnisse lassen sich nur selten im strikt wissenschaftlichem Sinn replizieren. Allerdings liegen die ungewöhnlichen Messergebnisse weit jenseits dessen, was sich durch reinen Zufall erklären ließe und einige häufig beobachtete Eigenschaften finden sich im breiten Spektrum der beobachteten Effekte.
Zahlreiche Versuche theoretische Modelle zu entwickeln, haben bisher nur wenig dazu beigetragen, die experimentellen Ergebnisse zu erklären. Sie haben jedoch dazu geführt, dass die Rolle von Bewusstsein bei der Bestimmung der physischen Realität grundsätzlich überdacht wurde. Weitere gründliche Forschung in diesem Bereich ist deshalb berechtigt, aber nur durch anerkannte und technisch einwandfreie Experimente, die in umfangreichen Datenbanken gespeichert werden können. Dabei muss die Aufmerksamkeit der Wissenschaft auf die relevanten Faktoren gerichtet werden und es bedarf einer konstruktiveren Zusammenarbeit mit den diesem Thema gegenüber kritisch eingestellten Forschern.
Diese Studie stellt auf 35 Seiten unterschiedlichste Forschungsergebnisse aus dem PSI- und PK-Bereich vor und geht auch auf die weitere Erforschbarkeit dieser Themen ein.
Download: http://www.deanradin.com/evidence/Jahn1982.pdf
Weiterführende Informationen:
Prof. Jahn hat für über 20 Jahre Forschung bezüglich des Einflusses des menschlichen Geistes auf Zufallszahlengeneratoren betrieben. In diesem Forschungsbereich wurden in den letzten Jahrzehnten über 60 Studien veröffentlicht, von denen 40 auf der Webseite des ICRL zugänglich sind. Prof. Jahn's Forschung wird unter anderem in einem 18-minütigen Dokumentarfilm vorgestellt, der in deutsch synchronisierter Fassung im Quellen-Bereich verfügbar ist.