Charles Eisenstein wurde 1967 geboren. Bereits als Kind stellte er sich tiefgründige Fragen aber es dauerte seine Zeit bis er Antworten auf diese Fragen fand. Charles besitzt einen Hochschulabschluss in Mathematik und Philosophie der Universität Yale - allerdings fand er auf diesem Weg keine Antworten auf seine Fragen. Er zog nach Taiwan, lernte chinesisch und begann dort als Übersetzer zu arbeiten. Er erarbeitete sich Wissen auf dem Gebiet östlicher spiritueller Traditionen und begann damit viele Bücher zu lesen. In Taiwan traf er seine Ex-Frau Patsy, mit ihr hat er 3 Kinder. Charles ist Autor des Buchs "Die Renaissance der Menschheit" das kostenlos im Quellenbereich verfügbar ist. Das Buch ist sehr empfehlenswert.
Charles spricht in diesem englisch-sprachigen Vortrag über Geld und wieso es im Zentrum der westlichen Zivilisation steht. Seit seiner Erfindung hat Geld geradezu magische Qualitäten entwickelt, denn alle Menschen schreiben ihm mehr Wert zu als die bunten Zettel mit Symbolen darauf eigentlich haben. Charles fährt fort über das menschliche Selbstverständnis zu sprechen und wie unsere Kultur uns das Gefühl einer Getrenntheit von Mensch und Natur vermittelt hat. Diese Trennung wurde in den letzten Jahren in vielen Bereichen der Wissenschaft widerlegt und somit ist ein Umdenken und ein neues Selbstverständnis erforderlich. Die Aufspaltung des Universums in Mensch und Natur findet man auch auf einer anderen Ebene gespiegelt wieder : In der inneren Aufspaltung zwischen Körper und Geist. Geld hat ebenfalls solche aufspaltenden Eigenschaften und es führt auch im Verhalten derer, die es benutzen zu Getrenntheit.
Charles erklärt den Geldschöpfungsprozess, also wie neues Geld durch neue Schulden erschaffen wird und wieso dieser Prozess automatisch endloses Wachstum der Wirtschaft erforderlich macht. Dadurch, dass sich stets zu wenig Geld im Geldkreislauf befindet, wird durch diese Knappheit ein permanenter Konkurrenzkampf in der Arbeitswelt gefördert.
In der heutigen Geschäftswelt hat man Güter (z.B. Wasser) und Dienstleistungen (z.B. auf die Kinder des Nachbarn aufpassen), für die man früher nichts bezahlen musste, in Geld konvertiert, um sie verrechnen zu können. Doch was passiert, wenn nichts mehr übrig ist, was man in Geld konvertieren könnte ? Diese und andere Fragen werden in Charles' Vortrag behandelt :
Ein 25-minütiger Auszug von Charles Vortrag wurde deutsch synchronisiert :
Hier der komplette englische Vortrag :
Weiterführende Informationen :
Im Quellen-Bereich kann man sich ein englisch-sprachiges Interview mit Charles zum Thema "Geld und Leben" ansehen. Außerdem findet man dort noch einen 50-minütigen Vortrag von Charles vom Dezember 2010, der mit deutschen Untertiteln verfügbar ist. Im Dezember 2012 hat Charles einen interessanten Blogartikel zum Thema "2013 : Der Raum zwischen Erklärungsmodellen" veröffentlicht, der auch auf deutsch im Quellen-Bereich verfügbar ist.
Im Januar 2012 hat Charles einen ähnlichen Vortrag wie den hier vorliegenden in Vancouver, Kanada gehalten. Im Anschluss folgte eine Frage und Antworten Runde in der eine Reihe interessanter Fragen gestellt wurden. Die MP3-Datei davon kann unter folgendem Link heruntergeladen werden : https://www.box.com/s/3qyo91x31jua6ho8ggc6
Der 12-minütiger englischer Kurzfilm "Sacred Economics with Charles Eisenstein" :
(Um für diesen Kurzfilm die deutschen Untertitel zu aktivieren, klicken Sie, nachdem sie das Video gestartet haben auf "CC" und wählen Sie dort die deutschen Untertitel aus)
Anfang 2013 sprach Charles mit Brian Rose und Nic Gabriel von LondonReal.TV
Das Interview ist wirklich interessant. Charles spricht zunächst über seinen eigenen Lebensweg : Nachdem er seinen Uniabschluss in der Tasche hatte, wollte er nicht Teil des Systems werden und zog nach Taiwan. Er spricht über unser Bildungssystem und geht auf Themen ein, die sein neues Buch "Sacred Economics" behandelt (Das Interview startet bei 4:35) :
Kommentare
In diesem Zusammenhang möchte ich etwas zum Thema Veganismus anmerken: Kürzlich sah ich in einem Laden echt schöne Taschen und fragte den Geschäftsinhaber danach.... Die Taschen seien wegen des Trends "Nichts vom Tier" aus synthetischen Materialen hergestellt und noch dazu zu einem echt günstigen Preis zu haben. Dies warf Fragen in mir auf: Woher kommt der Vegantrend? Ist er echt und kommt von den Menschen, die ihm anhängen oder wird er auch von der Industrie gefördert? Ist er durchdacht bis in die letzte Konzequenz?
Wieder neue und mehr Produkte aus Kunststoffmaterialen können keine Lösung sein, die zudem echt stylisch und zu einem günstigen Preis zu haben sind und somit zu häufigem Austausch animieren. All das mit dem Thema vegan zu verknüpfen kann eigentlich nur ein Marketingkonzept der Industrie sein, welches mit der Aussicht auf Profitmaximierung verknüpft ist und die Umwelt weiterhin belastet. Ein Veganer, der seine Idee zu Ende denkt, kann eigentlich nicht dahinterstehen. Viele denken allerdings nicht bis zum Ende, sondern folgen lediglich einem Lifestyle-Trend.
Die Lösung kann wohl nur in einem bewußten Umgang mit sämtlichen Ressourcen zu finden sein. Dieser bewußte Umgang, sowohl mit lebenden (menschlich, tierisch, pflanzlich), wie auch mit den Ressourcen die uns die Erde bietet, kann ein Bewußtsein der Verbundenheit mit allem schaffen und somit den notwendigen und viel beschworenen Wandel der Zeit mehr und mehr in Gang setzen.
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