Im Jahr 1945 wurde eine Sammlung historischer Texte in einer Höhle bei Nag Hammadi (Ägypten) gefunden. Diese 52 Texte werden als originale Schriften der Tradition der Gnostik angesehen und sind fast 2000 Jahre alt. Sie sind ein seltener Beweis für eine mystische Tradition mit einem außergewöhnlichem Schöpfungsmythos. Die Texte beschreiben eine nicht-menschliche Spezies genannt Archonten, die als Herrscher der Menschheit und gleichzeitig als Betrüger und Täuscher beschrieben werden. Ein faszinierendes Thema mit brisanten Querverbindungen zu Psychologie und Religion.
Gnostik
Es gibt unterschiedliche Ansichten bezüglich der historischen Entwicklung der Gnostik. Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass Gnostik gemeinsam mit dem Christentum entstand. Diese Auffassung dürfte aber primär darauf zurückzuführen sein, dass Gnostiker zu diesem Zeitpunkt in die Öffentlichkeit traten, weil sie sich dazu verpflichtet fühlten, Christen vor der Glaubenslehre der Erlösung durch eine externe Gottheit zu warnen.
Gnostiker kritisierten das Konzept eines Heiland bzw. Retters des Christentums, weil sie darin eine Form der psychologischen Kriegsführung sahen : Wenn die Menschheit einer Rettung von außen bedarf, bedeutet dies, dass wir nicht wirklich die Verantwortung für unser eigenes Leben tragen, weil wir uns nicht aus eigener Kraft retten können. Durch die Akzeptanz der Erbsünde als Tatsache, wurde Christen beigebracht, dass sie bereits von Geburt an verdorben sind und dass sie selbst nichts dagegen tun können. Schuld wird oft in Kulten als psychologisches Steuerungsmittel verwendet, um das Verhalten der Gemeinde zu beeinflussen. Gnostiker waren strikt gegen diese Form von Trickersei, weil sie zu einer Verherrlichung des Opferdaseins führt und den Menschen die erlösende Wirkung des Durchlebens von Leid indoktriniert.
Im christlichen Glaubenssystem hat ein männlicher Gott die Welt erschaffen und nur die Priester der Kirche waren in der Lage mit Gott zu kommunizieren. Gnostiker sahen dies als eine weitere Form der Verhaltenskontrolle der Bevölkerung : Befehle, welche die Priester angeblich direkt von Gott empfingen, mussten schließlich befolgt werden.
Gnostischer Schöpfungsmythos
Nach dem gnostischen Schöpfungsmythos ist Planet Erde ein bewusstes Wesen. Lange bevor die Erde entstand, waren zwei Götter namens Christos und Sophia dabei eine neue Welt zu erschaffen. Sophia war von ihrer eigenen Schöpfung so fasziniert, dass sie spontan in ihre eigene Schöpfung eintauchte. Dieses Eintauchen eines Gottwesens in die eigene Schöpfung führte zu einem unerwünschten Nebeneffekt, denn dabei entstand eine Spezies von Geistwesen genannt die Archonten. In einigen gnostischen Texten werden die Archonten als eine Art Missgeburt dargestellt. Die Archonten wurden von einem Wesen angeführt, dem Demiurg, der fälschlicherweise sich selbst als den Schöpfer des Universums ansah.
Dieser verrückte Gott begann nun das Sonnensystem zu erschaffen - bis auf den Planeten Erde. Sophia entschied sich selbst in einen Planeten zu verwandeln, wird dadurch aber in der Welt der Materie des Demiurg festgesetzt. Sophia's Emotionen, Trauer und Irritation werden dabei in die physischen Elemente des Planeten Erde und der Biosphäre verwandelt. Während die Erde aus ihrer ursprünglich geistigen Form nun immer materieller wird, entsteht eine Vielfalt an Lebensformen über die Sophia aber keine Kontrolle mehr hat. Als Christos die verzweifelte Lage von Sophia erkennt, beschließt er einzugreifen, um ein gewisses Maß an Ordnung auf der Erde herzustellen. Dieser Eingriff führte zu einer bleibenden Veränderung im Biosphärenfeld der Erde. Sophia findet sich somit in der Welt wieder, die sie selbst ins Dasein geträumt hat und kann nur untätig zusehen, wie die Menschheit entsteht und beginnt ein göttliches Experiment auszuleben : Die Entwicklung menschlicher Innovation.
Die Archonten
Etwa 20% der Nag Hammadi Texte berichten über die Spezies der Archonten. Sie werden als eine nicht-physische Spezies beschrieben, die aber kurzzeitig physische Form annehmen kann. In einem der Nag Hammadi Texte (Apokryphon des Johannes) werden Entführungen von Menschen durch kleine Wesen beschrieben. Die Ähnlichkeiten zu den "Grauen" wie sie in vielen Science-Fiction Filmen dargestellt oder wie sie von Menschen beschrieben werden, die eine "Entführung durch Außerirdische" erlebt haben, ist beeindruckend. Wenn man berücksichtigt, dass diese Texte fast 2000 Jahre alt sind, dann scheint nahezuliegen, dass es einen engen Bezug zwischen den Archonten und der Menschheit gibt.
Die Archonten werden als geistige Eindringlinge beschrieben. Sie sind nicht in der Lage längere Zeit in unserer materiellen Welt zu überleben, ähnlich wie Menschen nur kurze Zeit unter Wasser überleben können ohne Luft zu holen. Ihr bevorzugter Zugang zu unserer Realität ist durch den menschlichen Verstand. Gnostische Texte warnen vor den Archonten und ihren Versuchen die menschliche Evolution von ihrem Kurs abzubringen. Hierzu haben sie vor allem zwei Methoden :
- Fehler : Menschen machen Fehler aber Menschen sind nicht gut darin aus Fehlern zu lernen. Die Archonten sind Experten darin, den Unwillen der Menschheit aus ihren Fehlern zu lernen auszunutzen.
- Simulation : Die Archonten sind Experten für virtuelle Realitäten und holographische Projektion: Sie können holographische Bilder von jedem existierenden Lebewesen erzeugen, aber diesen Hologrammen fehlt die Vitalität des Originals, es wirkt künstlich.
Die Texte über die Archonten beschreiben, dass sie "durch" Menschen leben wollen, da sie nicht in unserer Realität leben können. Hierzu versuchen sie die Menschen mehr archontisch zu machen : Sie versuchen den Menschen von der natürlichen Welt (und der Natur) zu entfremden und sie dazu zu bringen, mehr in virtuellen Realitäten zu leben. Die Motivation der Archonten für ihr Handeln wird in den gnostischen Texten auf Neid zurückgeführt : Die Archonten beneiden die Menschen für die wunderbare Welt voller Kreativität, die so grundverschieden von der kalten und künstlichen Welt der Archonten ist. Ihr Neid scheint sich besonders auf den "göttlichen Funken" zu beziehen, den jeder Mensch in sich trägt. Gnostiker bezeichnen ihn als "Nous". Jeder Mensch trägt diesen göttlichen Funken in sich und aber er fehlt den Archonten. Trotzdem erinnern einige gnostische Texte daran, dass die Archonten Teil der Schöpfung sind, da sie entstanden, als Sophia in ihre eigene Schöpfung eintauchte.
Die Archonten zeigen häufig sinnloses Verhalten. Es scheint ihnen Freude zu bereiten, menschliche Emotionen - speziell Angst - auszulösen oder Menschen in einen Zustand der Verwirrung zu bringen. Es wird angedeutet, dass die Archonten sich energetisch von menschlichen Emotionen "ernähren", da sie selbst über keine Emotionen - und somit keine emotionale Energie - verfügen.
Es ist schwierig, diesen Beschreibungen einen Sinn abzugewinnen. Was Sinn machen könnte, ist, dass die Archonten ein Werkzeug unseres Realitätskonstruktes sind, um Menschen zu testen und zu prüfen, ob wir unseren eigenen Verstand im Griff haben, trotz aller Versuche der Archonten uns innerlich zu verwirren. Sie scheinen Teil eines kosmischen Tests zu sein, ein Weg Bewusstsein auszusortieren, das nicht bereit ist, Verantwortung fürs eigene Denken und Handeln zu übernehmen. In diesem Sinne sind die Archonten vielleicht ein kosmisches Werkzeug, um die menschliche Evolution anzustacheln.
Wie zu Beginn erwähnt, gibt es unterschiedliche Ansichten bezüglich dem Thema Gnostik. Dieser Artikel basiert auf dem englisch-sprachen Buch "Not in his image" von John Lamb Lash. Wenn Sie mehr über diesen Ansatz bezüglich Gnostizismus lernen wollen, können Sie sich den englisch-sprachigen Podcast mit John Lamb Lash anhören, der im Quellen-Bereich verfügbar ist (besonders Podcast Nummer 5 ist hierzu von Interesse, da er das Thema Archonten behandelt).
Auf der Homepage von John Lamb Lash findet man zahlreiche Artikel zur Gnostik.
Kommentare
100%? O_o
Hier mußt du aber vorsichtig sein, daß du nichts vermengst, was besser isoliert betrachtet werden sollte.
- Soziopath
In der BBC-Serie "Sherlock" reagiert selbiger stets auf verbale Attacken (wenn ihn jemand "Psychopath" nennt), daß er ein 'hochfunktionaler Soziopath' sei) ...
- Schizophrenie
Zerlege das Wort und du hast 2 Teile, die der griechischen Sprache entspringen! Der vordere 'schizo' bedeutet (analog einer gebräuchlichen deutschen Floskel) im Prinzip '(aus)scheiden', 'trennen' - der hintere steht für 'brennen(d)' (eine andere abgeleitete Form wäre 'frenetisch') ...
Daß das gute immer mehr wegstirbt, ist die hinter den Aggressionen stehende Intention. Die Attacken auf dich müssen nicht zwingend von den Archonten selbst ausgehen, als vielmehr von in der Hierarchie weiter unten stehenden Wesenheiten, die dann aber irgendwie doch ein Teil (Manifestation? Avatar?) des höherstehenden sein könnten (Stichwort: Mangel an Individualität). Eventuell dienen ihnen derartige Aktionen, ihren eigenen Aufstieg in selbiger zu forcieren (natürlich auf deine Kosten).
Bezüglich der Attacken gegen dich, solltest du dich über einen verderbten "Spiritus familiaris" (zu dem Poltergeist- und Nachtmahr-Phänomene zählen können) informieren, der - statt dich zu schützen - das Gegenteil tut.
mich würde speziell noch einmal iteressieren, wie man die archnten bekämpfen kann... könnten diese sich mit anderen mächten zusammenschliessen, um sozusagen mehr macht zu bekommen. bzw knnte eine bösartige reatur mäcte zusammen führen, so dass das böse weiterhin gedeiht, während das gute immer meghr wegstirbt?
ich glaub von Douglas Adams wars: Wohin das Licht auch kommt, die Dunkelheit ist immer schon da ...
Ich empfehle GOR Rassadin's Aussagen in Videos, Webinare und Bücher zu lesen und zu studieren. Er schliesst Wissenslücken und zeigt uns Menschen vor allem den Weg der Selbstermächtigung als Gott-Mensch, als Schöpfer in unserer Unendlichkeit.
Mir verhalf dieses Wissen zur eigenen Grösse zurück zu kehren.
Ein Bibelzitat soll euch ermuntern nachzuforschen:
Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch FREI machen.
Die Dynamik der Sucht stimmt denen der Archonten überein. Je mehr Energie man investiert, umso mehr entfalten sie ihre Eigendynamik.
Man kann das nun psychologisch betrachten oder als Allegorie darstellen.
Vergangene Kulturen bevorzugten die Sprache der Allegorie, weil sie von jedem verstanden wir.
Daraus nun eine Räuberpistole zu machen, verkauft sich gut. Daher wird aus den Archonten ein globaler Popanz gemacht.
Zu beobachten, wie ein Abhängiger gegenüber seine Abhängigkeit völlig willenlos wird, das ist schwere Kost.
Das Thema Sucht und Umgang mit Abhängigkeiten ist ein Menscheitsthema und kann traumatisch werden.
Andererseits ist das Gut-Böse Schema noch immer für alle verständlich, aber es führt aber zu nichts.
Da man sich offenbar langweilt, wird wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben, diesmal die Archonten. Wir fürchten uns halt so gern.
,,Ich bin Gott; es gibt keinen [außer mir].`
So ist numal der Mensch. Also ich empfehle Mal selber zu lesen und selber denken.
Anbei die Quelle:
web.archive.org/.../node92.html#SECTION000220200000000000000
hätte doch Karl Marx mal von den Archonten gewußt, dann hätte er sich nicht so viele Gedanken um die Macht des Kapitals machen müssen
Ich habe gerade das letzte Buch von Broers gelesen und bin dadurch auf diese Seite gestoßen, jetzt weiß ich wenigstens, woher er die Zutaten für seinen Kauderwelsch hat.
Der liebe Umberto Eco hätte seine Freude daran, daß sein Roman "Das Foucaultsche Pendel" so viele Parallelen im realen Leben hat.
Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe nichts gegen die Arbeit am eigenen Bewußtsein und an den Fähigkeiten, den eigenen Verstand zu benutzen und nicht sich von ihm benutzen zu lassen, aber wenn Herr Broers in seinem Buch Robert Anton Wilson zitiert, dann hat er dessen Ironie so wenig verstanden wie die Gleichnisse der Gnosis oder die Bergpredigt.
Auch der kritiklose Glaube an die Archonten ist wie jede andere Religion Opium für den nicht erwachsen werden wollenden Menschen, der seine wahren Ausbeuter nicht erkennen wird. Venceremos!
Solche Weseb beschreibt Silvia Stolzmann in ihrem Buch Besetzungen, und wie man sie wieder los wird, Viele Menschen haben danach ihr Leben geändert.
Laut Broers leben sie von der Angstenergie der Menschen. Messungen in katholischen Kathedralen haben eine starke einströmende Energie gezeigt, die gebündelt noch oben entweicht. Das Gehirn soll im zustand der Angst etwa 100 Watt Leistung abgeben.
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